Anwendung
Rolfing® SI kann bei allen Menschen jeder Altersgruppe angewendet werden, welche unter Beschwerden des Bewegungsapparates leiden, die durch ein Ungleichgewicht des körperlichen Gebrauchs ausgelöst werden. Beispielsweise bei Rücken-Knie-und Schultergürtelbeschwerden etc. welche durch einen Unfall, Operationen oder auch schlechte Arbeitshaltung ausgelöst werden. Ebenso kann an einer schlechten Körperhaltung gearbeitet werden, welche ev. bereits von Kind an besteht. - EMR, ASCA, EKG, Visana etc. anerkannt.
Menschen, die mit ihrem derzeitigen Gesundheitsprogramm nicht zufrieden sind, können mit Rolfing® SI einen neuen Weg einschlagen. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz kann Rolfing® SI eine gute Ergänzung zu anderen Methoden der Gesundheitsvorsorge oder Therapieformen sein.
Klienten mit besonders grossem Körperbewusstsein, wie etwa Sportler oder Tänzer, sind oft begeistert von den feinsten Veränderungen, die ihnen dabei helfen, ihre Leistungen zu optimieren.
In einer Gesellschaft, die Wert auf ein vielfältiges Gesundheitsangebot legt, bietet Rolfing® SI eine ganzheitliche, manuelle, chemiefreie Methode, von der der Mensch als ganzes profitiert.
Technik
Rolfing® SI kombiniert in ihrem Vorgehen drei wesentlich Aspekte des menschlichen Körpers:
- Arbeit mit der Struktur: Manuelle Arbeit an der Struktur des Körpers, in erster Linie an den Bindegewebsstrukturen, am sogenannten Fasziennetz des Körpers
- Arbeit mit der Funktion: Arbeit mit der Funktion des Körpers durch interaktive Bewegungsschulung
- Wahrnehmungsschulung in Bezug auf Bewegung und psychologische Prozesse
Es ist wichtig die Integration in die Schwerkraft im ganzen Körper auszugleichen, daher wird mit einem System von ca. 10 Sitzungen gearbeitet. Da ich persönlich bereits seit 26 Jahren mit der Methode Rolfing® SI arbeite, benötige ich oft nicht mehr die ganzen 10 Sitzungen, um diese Integration zu erreichen. Die Abstände zwischen den Behandlungen unterscheiden sich je nach Gewebequalität und liegen im Bereich von frühestens zwei Wochen bis monatlich oder länger.
In der manuellen Arbeit arbeite ich direkt an den verschiedenen Schichten der Faszienzüge. Dabei ist mir wichtig, die körperlichen Grenzen der einzelnen Klienten zu respektieren. Jeder Mensch hat seine individuelle Schmerzgrenze, welche nicht überschritten werden soll. Die manuelle Behandlung sollte maximal in den Bereichen des "Wohlfühlschmerzes"- , lösender Schmerz oder gar schmerzfrei durchgeführt werden.
In der Bewegungsschulung achte ich vor allem auf die Integration in den Alltag, da dies die grösste mögliche Veränderung und Nachhaltigkeit auslöst. Übungen finden vor allem im Wahrnehmungsbereich statt, selten auch als Stretching Übungen.
Geschichte
Die Methode Rolfing® SI wurde von Rolf (1896–1979) entwickelt und gelehrt. Als eine der ersten Frauen in den USA erwarb sie 1920 an der Columbia University, New York City, USA, einen Doktortitel in Biochemie und Physiologie. Später studierte sie Homöopathie in Genf und Physik in Zürich. Jahrelang arbeitete sie in der Forschungsabteilung des Rockefeller Instituts in New York City, USA.
Rolf litt selber unter Beschwerden im Brustwirbelbereich, fand jedoch niemanden, der ihr helfen konnte. Eine Reise von New York nach Kalifornien liess sie fündig werden. Die Arbeit und der Denkansatz des dortigen Osteopathen, der Besserung verschaffte, beeindruckten sie sehr. Diese Erfahrung weckte ihr Interesse an manuellen Behandlungsmethoden. Schon bald begann sie eine intensive Suche nach alternativen Herangehensweisen an körperliche Beschwerden und setzte sich mit verschiedenen Methoden wie Yoga und Osteopathie auseinander.
Die vorhandenen Modelle und Ergebnisse stellten sie allerdings nicht zufrieden. Für sie als Wissenschaftlerin war klar: "Wenn wir ein anderes Resultat wollen, dann müssen wir mit einer anderen Prämisse und Voraussetzung beginnen." Rolf begann, den Körper aus einem fundamental neuen Blickwinkel zu betrachten. Dabei versuchte sie "hinter" die Symptome zu blicken und erkannte als eine zentrale Wirkungskomponente die Beeinflussung des menschlichen Körperbaus durch die Schwerkraft. Sie kam zum Schluss, dass die optimale Anordnung wesentlicher Elemente der Körperstruktur wie Füsse, Beine, Becken, Brustkorb und Kopf in ausgewogenem Zusammenspiel mit der Schwerkraft zu mehr Wohlbefinden führen würde. Aus diesem Grund nannte sie ihre Methode "Strukturelle Integration – Integration der menschlichen Struktur in die Schwerkraft". Bekannt wurde die Methode in der Folge als Rolfing®, in Anlehnung an Rolfs Nachnamen.
Neben der Anordnung der Körperstruktur in der Schwerkraft erforschte Rolf das Zusammenspiel der einzelnen Körpersegmente in Bewegung, also den funktionalen Aspekt des Körpers, und die Wechselwirkung von Struktur und Funktion. So gelangte sie zu einem neuen Verständnis der Bedeutung der strukturellen Ordnung des menschlichen Körpers in Bezug zur Schwerkraft, welches bis heute die Arbeit der Rolfing® SI prägt.
Rolf unterrichtete ihre Methode zunächst im kleinen Kreis. Fritz Pearls (1893-1970), der Begründer der Gestalttherapie, war von ihrer Behandlung beeindruckt und lud sie ans Esalen Institut nach Kalifornien ein, wo sie fortan lebte und unterrichtete. Dort pflegte sie einen regen Austausch mit Zeitgenossen wie Moshé Feldenkrais (1904-1984) oder Frederick Matthias Alexander (1869-1955), die ebenfalls dabei waren, eigene Methoden zur Funktionsverbesserung des Körpers zu entwickeln. Auch an namhaften Osteopathieschulen in England war sie eine gefragte Instruktorin, bis sie 1971 schliesslich ihr eigenes Institut in Boulder, USA, gründete. Dieses Institut trägt bis heute ihren Namen: The Rolf Institute of Structural Integration (RISI).
Slogan
"Die Schwerkraft ist der Therapeut"
Dr. Ida P. Rolf (1896-1979)
Dr. Ida P. Rolf (1896-1979)